DRK-Ortsverein Kierspe e.V.

In meiner Freizeit rette ich… Und was machst Du?

Eingetragen von Alexander Kalcher am 17.04.2014

Von außen gleichen sich die Ausrüstungsanhänger des DRK Kierspe und des Roten Kreuzes aus Plettenberg wie ein Ei dem anderen. Im Inneren ist jedoch vollständig unterschiedliches Material verstaut, das sich im Einsatzfall gegenseitig ergänzt. Um die Ausstattung des Anhängers des jeweils anderen Ortsvereins kennenzulernen, veranstalteten die beiden Gruppen jetzt einen gemeinsamen Dienst. „Plettenberg und Kierspe sind gemeinsam in der Einsatzheinheit 02 des Märkischen Kreises tätig“, erklärte Rotkreuzleiter Christian Bendt den Hintergrund der Ausbildung. Daher ist ein gemeinsamer Einsatz, zum Beispiel bei einer größeren Schadenslage, jederzeit möglich. Ziel ist es, dass die Helfer nicht nur das eigene Equipment kennen, sondern das der gesamten Einheit.
Während das Kiersper Fahrzeug vor allem Gebrauchsgegenstände für Betreuungseinsätze geladen hat – hierzu gehören Teller und Besteck, aber auch Regencapes und Decken – sind im Anhänger aus Plettenberg vor allem Geräte zur technischen Unterstützung verladen. Dies sind unter anderem Heizgeräte für Zelte, Lampen, ein Notstromerzeuger, Werkzeug und Absperrmaterial.
Bei strahlendem Sonnenschein entluden die etwa 15 Helfer zunächst beide Fahrzeuggespanne. Das Material ist zumeist in Alukisten verstaut, die die Gruppe danach gemeinsam unter die Lupe nahm. „Mit all diesem Material sind wir in der Lage, autark – sprich ohne zusätzliche Infrastruktur von außen – zu arbeiten“, erläuterte Adrian Rittner aus Plettenberg. Anschließend wurde gemeinsam ein Zelt aufgebaut. Weiter ging es mit der Stromversorgung. „Der Notstromerzeuger muss auf einer kraftstofffesten Matte aufgebaut und anschließend mit Flatterband abgesperrt werden“, erklärte Jan Schwarze der Gruppe. Als Elektriker hat der Kiersper DRKler diesen Teil der Ausbildung übernommen. Schließlich wurden Standscheinwerfer und Zeltbeleuchtung aufgebaut und angeschlossen. Weiter ging es mit dem Betreuungsmaterial aus dem Kiersper Anhänger. Aus einem Tisch, Stühlen und entsprechendem Büromaterial wurde eine Registrierungsstelle im Zelt errichtet. „Hier könnten zum Beispiel unverletzte Betroffene ihre Registrierungskarten ausfüllen. Diese sind im Einsatz vorgesehen, um Auskunft über den Verbleib von Vermissten zu geben“, schilderte Rittner.
Aus einem weiteren Tisch, Warmhaltebehältern für Speisen und Flatterband mit entsprechenden Halterungen wurde dann ein Ausgabebereich für warme Mahlzeiten errichtet. „Wir haben Becher, Suppenschalen und Besteck für 200 Betroffene in unserem Anhänger“, schilderte Christian Bendt hierzu. Damit die Ausgabe von derartig vielen Portionen möglichst schnell vonstatten geht, gibt es festgelegte Abläufe, wie die Portionen ausgegeben und verteilt werden. „Ohne so ein Schema wäre das Essen kalt, bevor jeder etwas hätte“, kommentierte Bendt.
Aber nicht nur das Material galt es kennenzulernen. „Auch für uns ist es wichtig, uns als Helfer gegenseitig zu kennen“, so Rittner. Ein Einsatz kann schließlich jederzeit anstehen – sei es bei einem Wohnungsbrand, einer Evakuierung oder anderen größeren Schadenslagen. Daher haben die zur Einsatzeinheit gehörenden Ortsvereine Meinerzhagen, Plettenberg, Herscheid und Kierspe in den letzten Jahren die Zusammenarbeit immer weiter intensiviert. „Wir machen gemeinsame Fortbildungen und Übungen, unterstützen uns aber zum Beispiel auch gegenseitig bei Sanitätswachen“, erläutert Bendt. Denn wenn es einmal soweit kommt, müsse man sich aufeinander verlassen können, sind sich die Rotkreuzler einig.